Donnerstag, 2. September 2010

Turkmenistan - 5 Tage in Eile






Wüste, Hitze und unglaubliche Gastfreundschaft


Turkmenistan – nur 5 Tage um das Land einmal von Süd nach Nord zu durchfahren. Schuld ist das Transitvisum. Das bedeutet für mich jeden Tag etwas mehr als 100km Radfahren. Eine Pause darf ich mir nicht erlauben und Zeit um sich etwas anzugucken habe ich auch nicht. Es gibt aber eh nur Wüste...

Los geht’s! Nach der Grenze von Iran zu Turkmenistan frag ich mich schon recht früh was ich hier eigentlich mache – noch 5 Tage Wüste und Gegenwind. Letztendlich werde ich Turkmenistan aber sehr genießen! Die Menschen empfinde ich als die bisher gastfreundlichsten meiner Reise. Schon am ersten Abend nehme ich eine sehr nette Einladung in einer Familie an. In einem sehr schönen Innenhof wird Essen und trinken serviert. Bis spät abends sitzen wir noch dort und unterhalten uns. Eine Nachbarin in meinem Alter kommt auch noch dazu, wodurch die Kommunikation etwas einfacher wird, da Sie die einzige ist, die Englisch spricht.

Mit zwei jungen Männern fahre ich noch in die Stadt, weil die Familie sich die Fotos, welche wir zusammen gemacht haben ausdrucken lassen wollten. Der Fotograf machte mit mir und seinen Mitarbeitern noch ein Foto zusammen und schenkte es mir eingerahmt. Natürlich habe ich mich sehr gefreut, den Rahmen allerdings habe ich bald in einem Hostel gelassen, den kann ich nun wirklich nicht mitschleppen, ich hoffe jemand anderes freut sich drüber...


Am nächsten Tag soll es nun nach dem Frühstück weiter gehen. Ich fahre nur bis zur Mittagszeit, da es mir in der Wüste sonst einfach zu heiß wird. Es ergibt sich eine Einladung bei ein paar Feldarbeitern. Und so verbringe ich den Mittag mit ihnen in einem kleinen Häuschen, in dem es angenehm kühl ist.

Mein Tagesablauf soll sich hier ein wenig ändern. Ich stehe jeden Morgen gegen drei oder vier Uhr auf und fahre bis 10. dann suche ich mir ein Platz, wo ich entspannen kann und ab 17 Uhr fahre ich wieder los und dann bis 10 Uhr abends – ansonsten ist es einfach zu heiß.

Auch diesen Abend wieder eine Einladung! Und so schlafe ich wieder bei einer Familie. Da ich an diesem Tag so viele Kilometer gemacht habe, verbringe ich noch den Tag mit der Familie und verabschiede mich von ihnen um 17 Uhr...

Die Fahrt durch die Wüste ist relativ langweilig – dennoch ich bin immer wieder begeistert von den Menschen. Viele Auto- und LKW-Fahrer halten an, wenn sie mich sehen – geben mir essen und vor allem WASSER! Echt toll und extrem hilfreich für mich. Wirklich toll!

Die Grenze nach Usbekistan überquere ich dann zusammen mit drei anderen Radlern. Ein Pärchen aus Polen und ein Engländer in meinem Alter.

Für mich gibt es an der Grenze – wie solls anders - sein mal wieder Probleme.

Problem eins: „Gesundheitscheck“ beim Arzt – ich habe Fieber und damit lassen sie mich nicht über die Grenze – auch wenn ich mich bestens fühle. Nach 10 Minuten lasse ich noch einmal meine Temperatur messen und ich habe wieder normale Temperatur – kann mir das mal jemand erklären? ;)

Naja und bei der Gepäckkontrolle mal wieder das Übliche – Teddy Plov wird zig mal gecheckt und mein Zelt darf ich auch mal wieder auspacken. Letztendlich habe ich aber den Stempel und darf nach Usbekistan!! Es kann weitergehen...

1 Kommentar:

  1. Toller Reisebericht. Vielen Dank!
    Ich werde 2011 auch eine Radreise von Deutschland nach China unternehmen.

    http://goeast.cc

    Woher hast du denn das Turkmenische Visum bekommen? Irgendwie sagt jede Seite etwas anderes und nicht einmal auf der Turkmenischen-Botschaftsseite erhält man alle infos die man braucht.

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