Freitag, 17. September 2010

Travel together - 5 Radfahrer 5 Tage auf dem Karakorum-Highway!

That is the „chinese way!“

Ein paar Tage nach meiner Ankunft in Kashgar begebe ich mich mit 4 anderen Radlern in Richtung Pakistan. Wir wollen den chinesischen Teil des Karakorum-Highways radeln! Eine der beliebtesten und wohl schönsten Radfahrerstrecken der Welt!

Zusammen mit Aziza, Jorma, Holger und Rooi geht es am 25.8. mit einem gemieteten Pick-up nach Tashkurgan. Von dort aus wollen wir dann zurück nach Kashgar radeln und wir haben die Hoffnung, dass dann unsere Pakete, auf welche wir alle warten angekommen sind.
Wir werden morgens von unserer Fahrerin abgeholt. Mit 6 Leuten auf 5 Plätzen – über 300km. Aber ich habe schon schlimmeres überlebt und es soll eine extrem witzige Fahrt werden.

Wir sitzen gerade 30 Sekunden im Auto und unsere Fahrerin (wir haben sie Darling getauft) ist gerade am wenden, höre ich Holger sagen:“She is a really good driver!“.
Rund zwei Sekunden später würgt sie den Wagen ab...
Auch in China ist es verboten mit mehr Leuten im Auto zu fahren, als Plätze verfügbar sind – was aber nicht heißt, dass es nicht möglich ist - trotz der vielen Polizeicheckpoints. Der „chinese way“ machts möglich. Alles was hier ungewöhnlich und sehr anders ist, als in unseren Kulturkreisen ist für uns der „chinese way“ und es sollen viele kommen ;)
Nach rund 15km fragt Darling uns, ob wir eine Pause machen wollen. Ähmm NEIN! Na das kann ja was werden. Die Tatsache, dass sie kein Wort Englisch spricht macht das Ganze nicht einfacher! Also – weiter geht’s! Wir wollen in die Berge! Und dann kommt er – der erste Polizeicheckpoint. Darling gibt Aziza zu verstehen, dass sie auf „Tauchstation“ gehen soll, sodass man eben nur 5 Leute im Auto sieht. Und tatsächlich – ohne Probleme fahren wir durch die Kontrolle.

Was uns zwangsläufig immer wieder zum Lachen bringt sind so ein paar Eigenarten von Darling. Ein Beispiel: Es ist gerade (ausnahmsweise) mal relativ ruhig im Auto. Plötzlich wird die Stille gebrochen – mit einigen Dezibel – ich vergleiche es mal mit einer Motorsäge zieht Darling alles was sie in ihrer Nase hat hoch – ganz kurz Stille, sie kurbelt das Fenster runter und spuckt alles was sie nun die Zeit über im Mund hatte raus – auch dies mit einer ungeheuerlichen Lautstärke! Wie gesagt – auch dies ist der „chinese way“. Es ist mir noch immer unverständlich, wie es möglich ist das mit einer solchen Lautstärke zu praktizieren. Aber immerhin hat sie es nicht runter geschluckt. Damit ist die Stille dann wieder gebrochen, da wir alle lachen müssen und versuchen dies mit Gesprächen zu verstecken – es entstehen aber mehr Witze über diese Praxis... Und so gestaltet sich die Fahrt bis nach Tashkurgan recht unterhaltsam, denn dies ist nur eine Eigenart. Der Musikgeschmack war auch etwas – naja, reden wir nicht weiter drüber ;)

Bald kommt eine Zwangspause: schon von weitem sehen wir eine ungeheuer lange Schlange von Fahrzeugen: Militär, Polizei, LKW's, Busse, Autos. In einiger Entfernung ist eine Steinlawine runter gekommen und hat die Straße verschüttet. Als wir ankommen sind aber schon 2 Bagger dabei, die Straße frei zu räumen und so geht es doch schon nach rund 30 Minuten weiter.
Nun bekommen wir Hunger – wir halten bei einer Yurte, wo wir dann essen. Diese Pause dauert rund 1,5Stunden, da alles frisch zubereitet wird – hätten wir das mal früher gewusst...
Letztendlich kommen wir aber am späten Nachmittag in Tashkurgan an!

Tashkurgan – es bleibt spannend. Wir lernen hier einige Spezialitäten der chinesischen Küche kennen. Zunächst wollen wir aber im Hotel einchecken. Zugegeben – viel Englisch spricht die nette Dame an der Rezeption nicht! Dass einzige was sie zu uns sagt, oder besser brüllt „PAY NOW!!“. Damit haben wir die „Pay Now Lady“ getauft ;)
Nun gut nach dieser netten Begrüßung wollen wir nun ins Restaurant – wir haben Bärenhunger! Nach kurzer Zeit haben wir ein nettes, kleines Restaurant gefunden. Die kulinarischen Genüsse – ähm Moment wir streichen schnell Genüsse. Es war mehr ein Abenteuer. Wir wissen bis heute nicht genau, was wir da eigentlich genau gegessen haben...
Was allerdings definitiv dabei war ist folgendes:
Darm, verfaulte Enteneier, Zunge und einige Innereien.... Das hat man davon, wenn man einfach Blind von der Karte bestellt! Das mach ich sicher nicht nochmal. Am nächsten Tag haben wir dies um einiges intelligenter angestellt. Ab jetzt gehe ich in die Küchen und zeige, was ich haben will!! Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat das auch ganz gut geklappt. Das Restaurant haben wir dann übrigens auch gewechselt ;)

Nach zwei Nächten in dieser nichtssagenden Stadt wollen wir nun starten: der Karakorum Highway wartet auf uns! Back to Kashgar!

Rest folgt ;)....

1 Kommentar:

  1. Ich bin per Zufall auf deine Seite gelangt und erst mal hängen geblieben. Echt ein super Projekt, welches du gerade unternimmst. Ich werde mir die nächsten Berichte auf alle Fälle auch anschauen.

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