Sonntag, 26. Dezember 2010

20.000km mit dem Fahrrad für sauberes Trinkwasser – die Reise geht weiter und nun zu einem Trinkwasserprojekt nach Kambodscha!

Mehr als 14.000km sind nun nach neun Monaten schon geradelt. Nun geht es nach China in eines der ärmsten Länder der Welt: Kambodscha. Ein Land welches von Problemen wie extremer Armut, Landminen, Drogenmissbrauch, Kinderprostitution, extrem hohe HIV-Rate, Hunger und verdrecktem Trinkwasser geprägt ist.

Zusammen mit der Welthungerhilfe hat viva con agua ein Trinkwasserprojekt in der Nähe von Banlung aufgebaut. VIVACONAGUA

Dieses viva con agua Trinkwasserprojekt werde ich nun in der ersten Januarwoche besuchen.


Weiterhin freuen sich die Menschen weltweit und nicht nur in Kambodscha über ein nettes Weihnachtsgeschenk – in einer ganz simplen Form: Leben! Und dies mit eurer Unterstützung für Trinkwasserprojekte! Schenkt den Menschen schlicht die Möglichkeit nicht an verdrecktem Wasser zu erkranken und unterstützt mein Projekt Wasserrad2010 – Rad fahren für sauberes Trinkwasser!


Lasst die Welt nicht still stehen und weiter Projekte bauen, die es den Menschen ermöglicht zu Leben – denn Wasser ist noch immer die elementarste Grundstein zum Leben!


Mehr über mein Projekt findet ihr unter der linken Symbolleiste:das Projekt.


Und Spenden gehen entweder an:


Inhaber:Viva con Agua de Sankt Pauli e.V.
Konto: 1268135181
BLZ: 20050550
HASPA
Verwendungszweck: Wasserrad2010

oder meinem BETTERPLACE Team beitreten und dort spenden!


Die Erlöse gehen zu 100% an Projekte vor Ort! Im Januar werde ich direkt von einem berichten!


Vielen Dank für eure Unterstützung für Trinkwasserprojekte weltweit!

Donnerstag, 16. Dezember 2010

China part2 - mit dem Rad an die Sanddünen

Endlich wieder auf dem Fahrrad. Nun heißt es ein paar Tage radeln und dann haben Aziza, Jorma und ich auch schon unser nächstes Etappenziel Dunhuang erreicht. Nach nur drei Tagen Radfahren in der Taklamakanwüste und interessanten Wildcampingspots, wie z.B. direkt an einem Cottonfeld erreichen wir die Stadt, welche für ihre enormen Sanddünen bekannt ist. Bis zu 1700 Meter sind diese hoch.

Wir radeln auf einer geraden Straße geradewegs drauf zu – wie eine Wand sind die Dünen plötzlich vor uns – einfach unbeschreiblich. Unser Youth hostel liegt direkt an den Dünen, etwas abseits von der Stadt. Aziza und Jorma mieten sich in der Anlage eine Art Gartenhäuschen – ich spare etwas Geld und schlafe im Zelt.

Natürlich sehen wir uns die Dünen an. Die Chinesen haben dieses Stück Natur in einen unglaublichen Spielplatz verwandelt. Wir trauen tatsächlich unseren Augen nicht, was es dort alles gibt. Und so entstehen hier für uns die sogenannten „running gags“.

Seit Dunhuang reden wir nur noch vom Planeten China. Und wir sind auch nicht mit unseren Rädern nach in dieses Land gekommen, sondern wir sind mit unseren Raumschiffen auf diesem Planeten gelandet.

Wir machen uns auf den Weg – eine mysteriöse und unwirkliche Landschaft liegt vor uns. Wir – die „aliens“ sind gelandet. Zunächst machen wir uns mit einem „Wüstenschiff“ auf vier Beinen auf den Weg. Wir verlassen unsere Kamele oben auf den Dünen und tun etwas ungewöhnliches – Wir wagen es ohne Mammut Extreme Jacke, Sauerstoff und Rettungsdecke auf die Spitze der Dünen – ob wir das überleben werden, neben den ganzen extrem ausgestatteten Chinesen? Die haben Flaggen, denen Sie folgen können, Outdoorklamotten als würden Sie den Everest besteigen, Neonorangene Überschuhe, deren Sinn sich mir nie so ganz erschlossen hat und alle Arten von Verkehrsmitteln – bevorzugt grüne Busse, um nicht selbst laufen zu müssen.

Letztendlich erreichten wir aber den „summit“ aus eigener Kraft, schossen schnell ein Foto und „stiegen“ dann schnell wieder ab. ;)


Wir sind immer noch nicht müde und machen uns tatsächlich zu Fuß! Auf den Weg zu einer Oase. Auf dem Weg finden wir dann Antennen – die sind vermutlich dazu da, um Kontakt mit der Erde aufzunehmen. Oder ist es eher ein Treffpunkt? Denn etwas ungewöhnliches passiert: Dort laufen gestalten rum, die keine Neonorangenen Schuhe anhaben – wir sind verdutzt, aber dann klärt es sich auf – andere Touristen vom Planeten Erde, um genau zu sein Deutschland, mit welchen wir schon den vorigen Abend verbracht hatten.

Nach einigen Stunden auf dem Spielplatz müssen wir dann doch weg von diesem Platz, im Besonderem weil Jorma unglaublich hungrig ist und die ganze Zeit nur noch „fooood“ ruft.

Nach diesem langem Tag machen wir uns auf in die Stadt um den Tag bei „sweet and sour chicken“ und einem kühlen Bier ausklingen zu lassen.


Auch wenn dies der definitiv touristischste Tag in meinem Leben gewesen ist, haben wir es mit Humor genommen und genossen.


Fortsetzung kommt – wir radeln an die chinesische Mauer!

Mittwoch, 24. November 2010

Plov ist auf Facebook!

Ab jetzt ist Plov Lachmann - meine Reisebegleitung auf Facebook und du kannst ein Freund von ihm werden!

Viel Spass mit dem crazy Teddy!

Sonntag, 14. November 2010

Die zwei Gesichter China's

Volksrepublik China. Jeder kann mit dem Namen dieses Landes etwas anfangen – aber was verbirgt sich hinter dem viertgrößtem Land der Erde?
Zunächst ein Zahlenspiel:

Mit einer Größe von 9.571.302km² passt Deutschland fast 27 mal in China rein! Damit ist dieses Land so groß wie komplett Europa bis zum Ural!

1.321.851.888 Menschenleben in China – um es ausgeschrieben auszudrücken – oha wie schreibt man eigentlich diese ungeheure Zahl? OK – machen wir es etwas einfacher 1,321Mrd.!! Deutschland ist dabei immer noch dichter besiedelt! Wo dran das liegt? Man schaue sich einmal eine Landkarte an, man wird entdecken – wow da gibt es riesige Wüstengebiete, wie z.B. die Taklamakanwüste, welche die zweitgrößte Sandwüste der Erde ist. Außerdem im Westen Chinas Hochgebirgsketten: Himalaya, Tianshan, Pamir sowie das Hochland von Tibet!

Allein mit diesen Gebieten hat man große Landesteile, die quasi unbewohnbar sind.

Deshalb hat man berechtigter Weise das Bild vom dicht besiedeltem China im Kopf.

Und aus diesem Grund können wir die Zahlen wieder drehen ;) China ist das bevölkerungsreichste Land der Erde und viele der Regionen sind die am dichtesten besiedelten der Erde. Dies ist für das Wildcamping teilweise eine enorme Schwierigkeit....


Aufgrund von Problemen mit Überbevölkerung im Land geht die Regierung Wege, welche Weltweit einmalig sind und im In- als auch im Ausland für Diskussionen sorgen, wobei ich von der ein-Kind-Politik rede....

Aber genug von Zahlen - Willkommen auf dem Planeten China. Ein Reisebericht.


Nach den sogenannten „tan-Ländern“ fahre ich mit meinem Radl in die Volksrepublik. Moment – Fahrrad? Nein sagen wir besser Raumschiff, denn ich bin das erste Mal in kein anderes Land gereist, sondern auf einen anderen Planete
n – so kommt es einem auf jeden Fall vor.

In China scheint einfach alles anders zu sein. Alles schwieriger als zuvor. Vor allem die Kommunikation bereitet hier enorme Schwierigkeiten.

Und so lande ich zwei Tage nach dem Grenzübertritt in der westlichsten großen Stadt Kashgar. Kaum komme ich ins Youth Hostel in der Altstadt, welche derzeit komplett zerstört wird, um große und moderne Gebäude zu bauen, treffe ich dort auch gleich einige mir bekannte Radfahrer wieder. Rooi mit dem ich einige Tage in Tadjikistan zusammen gefahren bin, sowie Aziza und Jorma, die ich seit Iran immer wieder treffe.

Nach einiger Zeit radle ich zusammen mit Rooi, Holger, Aziza und Jorma zusammen den chinesischen Teil des Karakorum Highways. Kurzfristig überlegte ich meine Route zu ändern und nach Pakistan, Indien und Nepal zu fahren – ich blieb dann aber doch bei der ehemaligen Route. Nur dass ich erstmal nicht mehr allein reise – aus der Idee mit den beiden Holländern zusammen zu reisen wird, dass wir mehr als zwei Monate zusammen unterwegs sind. Mit den beiden habe ich sehr gute Freunde gefunden.


Und es geht mit ihnen von Kashgar bis nach Xin'Ing, wo sich unsere Wege wieder trennten, wenn auch nur kurzzeitig...


Wir beschlossen in Kashgar zusammen, dass wir nicht durch die ganze Taklamakanwüste radeln werden. Das allein würde mindestens 4 Wochen dauern. Nochmal 4 Wochen Wüste um dann spät in den Bergen zu sein – „Nein Danke!“

Damit begann für uns ein neues Abenteuer – zusammen mit Holger mit dem Schlafbus bis nach Urumchi.

Urumchi ist eine interessante Großstadt und gleichzeitig der Ort auf der Erde, der am weitesten vom Meer entfernt ist - furchtbar so ein Gedanke, wenn man schon so lange kein offenes Wasser mehr gesehen hat. Das Youth Hostel war auch relativ interessant – es roch relativ extrem nach totem Fisch roch und das bisher dreckigste Hostel war – aber immerhin hatten sie unbeabsichtigte Haustiere. Nämlich Ratten... Aber direkt im nächsten Haus war das wohl teuerste Einkaufszentrum der Stadt, indem es super Kaffee gab – nach laaanger Zeit endlich mal wieder.

Der „Peoples Park“ war auch relativ spannend. Alles komische, verrückte und ungewöhnlich, was man sich irgendwie nur vorstellen kann, passiert in diesem Park.

Es gibt Kurse für schwangere Frauen, Kurse in denen Menschen lernen, wie man sich „richtig“ die Hand gibt, Sport und viel Musik und Tanz.


Viele Kinder liefen auch rum in diesem Park. Windeln haben sich in China noch nicht wirklich verbreitet. Aber es wurde eine sehr praktikable und etwas ungewöhnliche Lösung für diese Art von Geschäften gefunden: Die Kinder tragen Hosen, welche im Schritt einfach offen sind. Und so landet alles, was nicht in der Hose landen soll einfach überall. Ein sehr ungewöhnliches Bild, aber man gewöhnt sich dran.

KTV ist ein Begriff, um den man nicht herum kommt, wenn man in China reist. Karaoke. Oh mein Gott...

Als Reisender muss man natürlich jeden Blödsinn ausprobieren und so landen wir in Urumchi mit einer kleinen Gruppe das erste Mal in einem KTV. Zugegeben – wir hatten eine Menge Spass. Besonders die Videos, die zu den Lieder gezeigt werden sind – sagen wir mal gewöhnungsbedürftig.

So kam z.B. bei dem Song „All by myself“ Jesus am Kreuz....


Wir fanden dann auch noch heraus,

dass in diesen kleinen Räumen vom KTV, welche man sich mietet auch als günstiges „Hotelzimmer“ genutzt werden – zwar nicht zum schlafen aber halt für andere Dinge. Deswegen wird an den Räumen vom Personal immer freundlich angeklopft, bis eine Antwort kommt, dass sie eintreten dürfen....


Von Urumchi ging es mit dem Schlafzug nach Liuyuan – wo wir dann endlich wieder anfingen Rad zu fahren um zunächst nach Dunhuang zu fahren.


Aber davon lest ihr im nächsten Teil ;) Fortsetzung China folgt.

Mittwoch, 10. November 2010

twitter

Das Leben geht weiter. Ab jetzt kann manmir auch noch bei twitter folgen.
Viel Spass dabei, mich bei meiner Reise zu begleiten!!
KLICK!!

Sonntag, 31. Oktober 2010

Tajikistan 2010

6 Wochen, über 1000km, unzählige Höhenmeter, traumhafte Berglandschaften und vor allem unwahrscheinlich gastfreundliche Menschen!!!
Aber ihr seit nur einen KLICK von TAJIKISTAN entfernt! ;)

Viel Spass!

Montag, 20. September 2010

Spot Nachrichtensignalgeber

In dem Paket, welches ich über 1000 Umwege doch noch aus Deutschland bekommen habe, war unter anderem ein GPS-Signalgeber. Damit kann man immer genau meine letzte Position sehen, die direkt auf googlemaps übertragen wird. Außerdem hat das Gerät einen SOS Knopf. Sprich wenn im Notfall die SOS Taste drücke geht automatische eine Nachricht an ein europäisches Unternehmen, die dann genau meine Position weiß und dann den örtlichen Rettungsdienst alamiert. Ich hoffe diesen Knopf werde ich nicht brauchen...
KLICK hier für weitere Infos über den Spot

Klick hier für meine aktuelle Position!

Freitag, 17. September 2010

Travel together - 5 Radfahrer 5 Tage auf dem Karakorum-Highway!

That is the „chinese way!“

Ein paar Tage nach meiner Ankunft in Kashgar begebe ich mich mit 4 anderen Radlern in Richtung Pakistan. Wir wollen den chinesischen Teil des Karakorum-Highways radeln! Eine der beliebtesten und wohl schönsten Radfahrerstrecken der Welt!

Zusammen mit Aziza, Jorma, Holger und Rooi geht es am 25.8. mit einem gemieteten Pick-up nach Tashkurgan. Von dort aus wollen wir dann zurück nach Kashgar radeln und wir haben die Hoffnung, dass dann unsere Pakete, auf welche wir alle warten angekommen sind.
Wir werden morgens von unserer Fahrerin abgeholt. Mit 6 Leuten auf 5 Plätzen – über 300km. Aber ich habe schon schlimmeres überlebt und es soll eine extrem witzige Fahrt werden.

Wir sitzen gerade 30 Sekunden im Auto und unsere Fahrerin (wir haben sie Darling getauft) ist gerade am wenden, höre ich Holger sagen:“She is a really good driver!“.
Rund zwei Sekunden später würgt sie den Wagen ab...
Auch in China ist es verboten mit mehr Leuten im Auto zu fahren, als Plätze verfügbar sind – was aber nicht heißt, dass es nicht möglich ist - trotz der vielen Polizeicheckpoints. Der „chinese way“ machts möglich. Alles was hier ungewöhnlich und sehr anders ist, als in unseren Kulturkreisen ist für uns der „chinese way“ und es sollen viele kommen ;)
Nach rund 15km fragt Darling uns, ob wir eine Pause machen wollen. Ähmm NEIN! Na das kann ja was werden. Die Tatsache, dass sie kein Wort Englisch spricht macht das Ganze nicht einfacher! Also – weiter geht’s! Wir wollen in die Berge! Und dann kommt er – der erste Polizeicheckpoint. Darling gibt Aziza zu verstehen, dass sie auf „Tauchstation“ gehen soll, sodass man eben nur 5 Leute im Auto sieht. Und tatsächlich – ohne Probleme fahren wir durch die Kontrolle.

Was uns zwangsläufig immer wieder zum Lachen bringt sind so ein paar Eigenarten von Darling. Ein Beispiel: Es ist gerade (ausnahmsweise) mal relativ ruhig im Auto. Plötzlich wird die Stille gebrochen – mit einigen Dezibel – ich vergleiche es mal mit einer Motorsäge zieht Darling alles was sie in ihrer Nase hat hoch – ganz kurz Stille, sie kurbelt das Fenster runter und spuckt alles was sie nun die Zeit über im Mund hatte raus – auch dies mit einer ungeheuerlichen Lautstärke! Wie gesagt – auch dies ist der „chinese way“. Es ist mir noch immer unverständlich, wie es möglich ist das mit einer solchen Lautstärke zu praktizieren. Aber immerhin hat sie es nicht runter geschluckt. Damit ist die Stille dann wieder gebrochen, da wir alle lachen müssen und versuchen dies mit Gesprächen zu verstecken – es entstehen aber mehr Witze über diese Praxis... Und so gestaltet sich die Fahrt bis nach Tashkurgan recht unterhaltsam, denn dies ist nur eine Eigenart. Der Musikgeschmack war auch etwas – naja, reden wir nicht weiter drüber ;)

Bald kommt eine Zwangspause: schon von weitem sehen wir eine ungeheuer lange Schlange von Fahrzeugen: Militär, Polizei, LKW's, Busse, Autos. In einiger Entfernung ist eine Steinlawine runter gekommen und hat die Straße verschüttet. Als wir ankommen sind aber schon 2 Bagger dabei, die Straße frei zu räumen und so geht es doch schon nach rund 30 Minuten weiter.
Nun bekommen wir Hunger – wir halten bei einer Yurte, wo wir dann essen. Diese Pause dauert rund 1,5Stunden, da alles frisch zubereitet wird – hätten wir das mal früher gewusst...
Letztendlich kommen wir aber am späten Nachmittag in Tashkurgan an!

Tashkurgan – es bleibt spannend. Wir lernen hier einige Spezialitäten der chinesischen Küche kennen. Zunächst wollen wir aber im Hotel einchecken. Zugegeben – viel Englisch spricht die nette Dame an der Rezeption nicht! Dass einzige was sie zu uns sagt, oder besser brüllt „PAY NOW!!“. Damit haben wir die „Pay Now Lady“ getauft ;)
Nun gut nach dieser netten Begrüßung wollen wir nun ins Restaurant – wir haben Bärenhunger! Nach kurzer Zeit haben wir ein nettes, kleines Restaurant gefunden. Die kulinarischen Genüsse – ähm Moment wir streichen schnell Genüsse. Es war mehr ein Abenteuer. Wir wissen bis heute nicht genau, was wir da eigentlich genau gegessen haben...
Was allerdings definitiv dabei war ist folgendes:
Darm, verfaulte Enteneier, Zunge und einige Innereien.... Das hat man davon, wenn man einfach Blind von der Karte bestellt! Das mach ich sicher nicht nochmal. Am nächsten Tag haben wir dies um einiges intelligenter angestellt. Ab jetzt gehe ich in die Küchen und zeige, was ich haben will!! Bis zum jetzigen Zeitpunkt hat das auch ganz gut geklappt. Das Restaurant haben wir dann übrigens auch gewechselt ;)

Nach zwei Nächten in dieser nichtssagenden Stadt wollen wir nun starten: der Karakorum Highway wartet auf uns! Back to Kashgar!

Rest folgt ;)....

Donnerstag, 16. September 2010

Kurzinfo

Hallo ihr Lieben - hier kommt mal wieder eine kleine Kurzinfo!
Ich bin gestern in Donhuang angekommen. Nach zwei Tagen Radfahren in der Taklamakanwüste. Ich bin inzwischen nicht mehr allein unterwegs - ich radel nun mit den zwei Holländern Aziza und Jorma zusammen! Die beiden sind wirklich klasse und wir haben viel Spass zusammen!! Heute müssen wir - mal wieder ein paar organisatorische Sachen erledigen wie z.B. unsere Visa verlängern lassen. Ich hoffe das geht problemlos.
Was hier in Donhuang in den nächsten Tagen auf uns wartet:
- Kamelreiten, vermutlich ein "Nachtritt"
- Sanddünen surfen (Die Sandünen hier sind bis zu 1700m hoch!! absoluter Wahnsinn!! und unser "international youth hostel liegt direkt an den Dünen!!!)
- immer mal wieder essen gehen ;)
- Reiseroute planen
im Prinzip "aktives Erholen"

Die Bilder und Berichte folgen dann...

Alles Liebe, Tobias

Freitag, 3. September 2010

Aktuelles

Hallo lieber Leser und Leserinnen meines Travelblogs,

mittlerweile in China (Kashgar) angekommen warte ich hier nun seit rund einer Woche auf Post aus Deutschland, um meine Reise fortsetzen zu können. Aber immerhin gibt es hier sehr gutes Essen und freien Internetzugang ;)
Damit habe ich nun endlich mal ein bisschen Zeit zu arbeiten - immerhin ein bisschen was habe ich schon geschafft.
Von Tadschikistan wird es keinen Reisebericht in der Form geben - ich arbeite an einem Video, bin aber derzeit noch dabei mich in ein neues Programm einzuarbeiten.
Nach Tadschikistan hatte ich nun letzte Nacht wieder einen kleinen gesundheitlichen Rückfall, aber es geht mir schon wieder sehr viel besser!
Meine Reise werde ich mit zwei Niederländern - Jorma und Aziza sowie einem Deutschen - Holger fortsetzen. Mit den dreien und einem Radfahrer aus Israel, habe ich gerade schon eine kleine Tour gemacht. Von Kashgar sind wir mit einem Auto bis nach Tashkorgan gefahren, um von dort mit den Rädern den Karakorum-Highway zurück nach Kashgar zu fahren.
Im Dezember werde ich in Thailand mit großer Wahrscheinlichkeit auf meine zwei besten Freunde Ole und Yannik treffen.
Soweit von den News ;) Alles Liebe aus Kashgar, Tobi

Usbekistan






The shitty story from central asia... more less 10 days on the toilet.. enjoy ;)

Mein erster Tag in Usbekistan beginnt mit Robb, Anja und Benny – drei anderen Radfahrern, welche ich an der Grenze treffe. Schon zwei Kilometer nach der Grenze beschließen wir gemeinsam an dem kleinen Fluss zu bleiben. Wir kochen, bauen die Zelte auf, unterhalten uns noch eine Weile, ich gehe in dem schlammigem Fluss noch baden, bevor wir dann schlafen gehen.
In der Nacht wachen wir auf, da wir noch „Besuch“ von zwei Soldaten bekommen – die schauen, was wir da machen. Sie sind unglaublich laut sind aber noch rund 10 Minuten dann wieder weg. Grund dafür wird wohl gewesen sein, dass wir gerade einmal zwei Kilometer nach der Grenze unsere Zelte aufbauten, was eigentlich nicht gestattet ist...
Am nächsten Tag soll es nun los gehen – das erste Mal auf meinem Trip, dass ich mit anderen Radlern zusammen fahre – ich bin gespannt, wie dass wird. Das erste „Ziel“ in Usbekistan ist die alte und sehr schöne Stadt Bukhara.
Wir radeln nur wenige Kilometer bis wir in eine kleine Stadt kommen, in der gerade ein Markt ist. Natürlich kaufen wir hier ein bisschen was ein – unter anderem zwei Melonen. Es soll die beste Wassermelone werden, welche ich jeh in meinem Leben gegessen habe! Nach dieser langen Pause radeln wir weiter – ich genieße es mich mal wieder unterhalten zu können und auch ein bisschen längerfristige Gesellschaft zu haben. Wir beschließen 30km vor Bukhara unsere Zelte aufzuschlagen – auf der Terrasse von einem kleinen Restaurant. Der Besitzer des Restaurants hatte an diesem Tag Geburtstag und wir waren selbstverständlich eingeladen – was nicht unbedingt was gutes bedeutet – Geburtstagsfeier=Wodka und unser Gastgeber achtet stark drauf, dass wir nicht verdursten und so wird dies ein langer und netter Abend.
Und so fahren wir am nächsten Tag ein bisschen später los als wir eigentlich wollten, kommen dann aber sehr gut in Bukhara an. Am Nachmittag bin ich mit Benny in der Stadt – unser Auftrag ist ein Internetcafé zu finden ;) Als ich in das Internetcafé reinkomme höre ich nur:“ Heeej Tobi nice to meet you again...“ Ich treffe wieder auf Aziza und Jorma – die beiden Radler aus den Niederlanden, welche ich schon im Iran getroffen hatte. Eigentlich wollten die beiden gerade weiter fahren – bleiben dann aber noch eine Nacht und wir verbringen den Abend und das nächste Frühstück zusammen. War mal wieder super nett!
Und hier in Bukhara soll es nun los gehen – mein bester Freund wird die Toilette! Fast jeden erwischt es in dieser Stadt. Und meine Magenprobleme beruhigen sich bis nach Tadschikistan nicht wirklich. Dennoch versuche ich das Beste draus zu machen und schaue mir die Satdt – soweit wie möglich an. Außerdem lasse ich mein Fahrrad bemalen. Mein Rahmen ist nun geschmückt mit zwei Kamelen und zwei Männern – sehr schick.
Nach ein paar Tagen mache ich mich dann – trotz meiner gesundheitlichen Probleme auf den Weg nach Samarkand – 300km – und es geht mir wirklich! Schlecht, habe aber keine andere Wahl, weil ich schon bald das Land Dank meines Visums verlassen muss. Von den 300km fahre ich aber nur 100 selbst, die restlichen 200 habe ich mit LKW's zurück gelegt – sonst hätte ich es wohl nicht geschafft. An einem Polizeicheckpoint werde ich von den Polizisten zum Essen eingeladen und eine originale Pfeife bekomme ich auch noch geschenkt. Damit bin ich stolzer Besitzer einer Pfeife der usbekischen Polizei – sehr cool!
Angekommen in Samarkand sehe ich in dem dortigen Hotel im Innenhof zwei Fahrräder, welche mir sehr bekannt vorkommen – natürlich die Holländer.
Abgesehen von den beiden, treffe ich noch auf viele andere Reisende. Es werden ein paar lustige Tage – mit dem blöden Beigeschmack der unsauberen Toilette...
Am. 13.Juli muss ich nun aber aufbrechen – vollkommen egal was kommt, weil das mein letzter Tag vom Visum ist. Recht spät starte ich an diesem Tag in Richtung Tadschikistan. Ich habe nur ein Ziel und das ist über die Grenze kommen, von dort in die erste Stadt und mich in ein Hotel einmieten. Aber die Magenprobleme sollen hier nun bald besser werden.

Donnerstag, 2. September 2010

Turkmenistan - 5 Tage in Eile






Wüste, Hitze und unglaubliche Gastfreundschaft


Turkmenistan – nur 5 Tage um das Land einmal von Süd nach Nord zu durchfahren. Schuld ist das Transitvisum. Das bedeutet für mich jeden Tag etwas mehr als 100km Radfahren. Eine Pause darf ich mir nicht erlauben und Zeit um sich etwas anzugucken habe ich auch nicht. Es gibt aber eh nur Wüste...

Los geht’s! Nach der Grenze von Iran zu Turkmenistan frag ich mich schon recht früh was ich hier eigentlich mache – noch 5 Tage Wüste und Gegenwind. Letztendlich werde ich Turkmenistan aber sehr genießen! Die Menschen empfinde ich als die bisher gastfreundlichsten meiner Reise. Schon am ersten Abend nehme ich eine sehr nette Einladung in einer Familie an. In einem sehr schönen Innenhof wird Essen und trinken serviert. Bis spät abends sitzen wir noch dort und unterhalten uns. Eine Nachbarin in meinem Alter kommt auch noch dazu, wodurch die Kommunikation etwas einfacher wird, da Sie die einzige ist, die Englisch spricht.

Mit zwei jungen Männern fahre ich noch in die Stadt, weil die Familie sich die Fotos, welche wir zusammen gemacht haben ausdrucken lassen wollten. Der Fotograf machte mit mir und seinen Mitarbeitern noch ein Foto zusammen und schenkte es mir eingerahmt. Natürlich habe ich mich sehr gefreut, den Rahmen allerdings habe ich bald in einem Hostel gelassen, den kann ich nun wirklich nicht mitschleppen, ich hoffe jemand anderes freut sich drüber...


Am nächsten Tag soll es nun nach dem Frühstück weiter gehen. Ich fahre nur bis zur Mittagszeit, da es mir in der Wüste sonst einfach zu heiß wird. Es ergibt sich eine Einladung bei ein paar Feldarbeitern. Und so verbringe ich den Mittag mit ihnen in einem kleinen Häuschen, in dem es angenehm kühl ist.

Mein Tagesablauf soll sich hier ein wenig ändern. Ich stehe jeden Morgen gegen drei oder vier Uhr auf und fahre bis 10. dann suche ich mir ein Platz, wo ich entspannen kann und ab 17 Uhr fahre ich wieder los und dann bis 10 Uhr abends – ansonsten ist es einfach zu heiß.

Auch diesen Abend wieder eine Einladung! Und so schlafe ich wieder bei einer Familie. Da ich an diesem Tag so viele Kilometer gemacht habe, verbringe ich noch den Tag mit der Familie und verabschiede mich von ihnen um 17 Uhr...

Die Fahrt durch die Wüste ist relativ langweilig – dennoch ich bin immer wieder begeistert von den Menschen. Viele Auto- und LKW-Fahrer halten an, wenn sie mich sehen – geben mir essen und vor allem WASSER! Echt toll und extrem hilfreich für mich. Wirklich toll!

Die Grenze nach Usbekistan überquere ich dann zusammen mit drei anderen Radlern. Ein Pärchen aus Polen und ein Engländer in meinem Alter.

Für mich gibt es an der Grenze – wie solls anders - sein mal wieder Probleme.

Problem eins: „Gesundheitscheck“ beim Arzt – ich habe Fieber und damit lassen sie mich nicht über die Grenze – auch wenn ich mich bestens fühle. Nach 10 Minuten lasse ich noch einmal meine Temperatur messen und ich habe wieder normale Temperatur – kann mir das mal jemand erklären? ;)

Naja und bei der Gepäckkontrolle mal wieder das Übliche – Teddy Plov wird zig mal gecheckt und mein Zelt darf ich auch mal wieder auspacken. Letztendlich habe ich aber den Stempel und darf nach Usbekistan!! Es kann weitergehen...

Dienstag, 31. August 2010

IRAN






Iran: „It's a prison but a really nice one“

Anfang Juni komme ich nun in Iran! Die Spannung wächst! Viel weiß man ja nicht über das Land. Das soll sich während meiner Reise in diesem wunderbarem Land aber ändern.

„Iran – bist du wahnsinnig? Das ist doch gefährlich!“
„Kannst du das nicht umfahren?“
„Da laufen alle Frauen mit diesen schwarzen Burkas rum!“
„Da war ein Anschlag in Teheran!“
„Islamisten!!“
„Al-Quida“
…..

Lieben Dank an dieser Stelle an die mediale Berichterstattung!! Schön was die Menschen in Deutschland oder besser Europa für ein Bild über den Iran haben! Aber nun gut - positive Nachrichten lassen sich halt schlecht verkaufen. Die Menschen die dort Leben wissen dies auch genau, was viele „westliche Menschen“ für ein Bild von ihrem Land haben!

An der türkisch-iranischen Grenze schlafe ich im LKW eines Iraners. Nach dem Frühstück – welches sehr sorgfältig zubereitet wurde schiebe ich mein Fahrrad an die Grenze. Vorbei an den ganzen wartenden LKW's. Eine kilometerlange Schlange!! Die Abfertigung an der Grenze dauert wohl recht lange...
Nun gut. Zugegeben - etwas aufgeregt bin ich bei diesem ersten „richtigen“ Grenzübertritt. Die Beamten sind aber alle nett zu mir und der Papierkram und die Stempel sind schnell erledigt. Mein erstes Ziel heißt Mashhad – direkt hinter der Grenze. Ich checke dort in einem kleinen, schäbigen Hotel ein – immerhin krabbelt nichts in meinem Zimmer. Der Blick aus meinem Zimmer ist eine einzige Mülldeponie – die Leute werfen einfach alles aus dem Fenster.
Lange hält es mich nicht in dem Hotel und so erkunde ich ein wenig die Stadt. Es dauert nicht lange, bis ich einen „Guide“ gefunden habe, der mir auch noch die alte Stadt zeigt, welche in den Bergen ist. Absolut schön. Sehr freundlich hilft er mir mit allem, erzählt mir viel über Religion, Politik, Lebensweise.... Am Abend – ich bin gerade ein paar Minuten im Hotel und wollte gerade duschen, da kommt der LKW-Fahrer von der Grenze und will mir seine Stadt zeigen. In einem alten Jeep aus den USA geht es in die Berge. Das wir dann später im Dunkeln noch abgeschleppt werden mussten konnte ja keiner ahnen – bei dem zuverlässigen Auto, welches schon vor dem Hotel nicht ansprang... Den LKW hatten wir auch schon zusammen repariert. Meinem Duck-Tape sei Dank, dass der Benzintank nun vermutlich noch immer geflickt durch die Welt fährt.
Das schönste finde ich aber, dass der gute Mann, der von anscheinend allen Sprachen der Welt ein paar kleine Brocken spricht und die dann einfach alle zusammenmischt immer sagt:“Ahhh Truck never problem!“ „Jeep never problem, Jeep gut!“ Und – als er uns im iranischen Verkehr fast umgebracht hat und ich ernsthaft um mein Leben bangte – und das ist tatsächlich mein Ernst! Meinte er, nachdem ich ihm verständlich gemacht habe doch ein bisschen langsamer zu fahren: „Iran never problem, Iran Polizei schlecht, Deutschland Problem – Polizei gut, Polizei Deutschland Problem...“ Irgendwann hat er dann verstanden, dass er nicht wegen der Polizei langsamer fahren soll...
Dank der Abschleppaktion in den Bergen komme ich erst sehr spät im Hotel an und kann am nächsten morgen endlich ein neues Land entdecken.
Mein nächstes Ziel ist Tabriz, wo ich schon eine Schlafmöglichkeit mal wieder durch Couchsurfing habe. Auf dem Weg dorthin habe ich viele interessante Begegnungen mit Menschen. Viele Unterhaltungen, Einladungen etc. Schnell bekomme ich mit das die meisten Iraner wohl nicht wirklich zufrieden mit ihrer Regierung sind.. Die Menschen sind alle unglaublich! Gastfreundlich ich bekomme immer wieder Einladungen, mir wird immer wieder zugewunken.
Auch wird mir von ein paar Iranern gesagt, dass ich in Deutschland erzählen soll, dass ihr Land nicht so schlecht ist! Dies will ich hiermit gern tun! Iran ist ein wunderbares und extrem freundliches Land. Ich fahre nun in die Stadt Tabriz – nun muss ich nur noch das Haus von meinen Couchsurfern finden. Es ist nicht einfach, durch die Stadt durch zu kommen, was nicht nur an dem Verkehr liegt, sondern auch an den Menschen, die alle Fotos mit mir machen wollen und sich mit mir unterhalten. Das witzigste waren zwei junge Frauen, die meinen Teddy extrem toll fanden. Kurz verschwunden, holten sie mich bald mit dem Auto wieder ein – in der Zwischenzeit sind sie in einem Laden gewesen, um ein kleinen runden knall grünen Teddy zu kaufen er hatte auch noch einen Zettel am Fuß dort stand auf Farsi drauf: „Herzlich Willkommen in Iran, wir wünschen dir eine gute Reise!“. Wow – echt cool! Der Teddy ist inzwischen in Deutschland – ein Mascottchen der Größe ist mehr als genug!
In Tabriz bleibe ich gleich einige Tage und entscheide mich letztendlich mit dem Bus bis nach Mashhad zu fahren. Ich wollte es eigentlich mit dem Rad fahren, dann aber hätte ich mein Visum für Usbekistan verlängern lassen müssen – also entschied ich mich nach langem überlegen diese lange Strecke mit dem Bus zu fahren.
In Mashhad muss ich mich hauptsächlich um mein Turkmenistanvisum kümmern. Da es in der Stadt selbst nicht viel spannendes zu sehen gibt Reise ich zusammen mit „Tom“ aus den Niederlanden nach ein paar Tagen mit dem Bus nach Yazd - eine sehr alte Wüstenstadt. Die Stadt habe ich sehr genossen, bevor ich wieder zurück fuhr. Zurück in Mashhad bleibe ich noch einen Tag um am nächsten Tag in Richtung Turkmenistan aufzubrechen.
In Mashhad lerne ich im übrigen Jorma und Aziza kennen. Zwei Radler ebenfalls aus den Niederlanden, mit denen ich mich sehr gut verstehe – wir werden uns wieder treffen.

Dennoch – gerade in Mashhad wird mir immer klarer, was es für ein Leben im Iran ist. Wie schon in der Überschrift angedeutet – Iran ist wie ein Gefängnis, aber ein sehr schönes und nettes. Es ist doch relativ viel verboten. Viele Sorten von Musik, tanzen, Alkohol, viele Internetseiten sind gesperrt, als Mann kann man nicht mit kurzen Hosen durch die Straßen laufen, als Frau muss man gar ganz bedeckt sein – sprich die Arme, Beine etc. müssen bedeckt sein ebenso haben sie ein Kopftuch zu tragen. Im Bus ist die hintere Hälfte für Frauen und die vordere für Männer, außerden
Man könnte noch viele weitere Beispiele aufzählen. Viele Iraner versuchen sich aber dagegen zu wehren. So sieht man z.B. viele Frauen, die ihr Kopftuch auf „halbacht“ tragen.
Ich persönlich bin gespannt, wie lange sich die vielen Verbote und Regeln in Iran noch halten werden..

Weiter geht’s – radeln in der Wüste! Einen Verkehrsunfall sehe ich noch an meinem Abfahrtstag. Ein Auto ist über die Füße einer sehr alten Frau gefahren. Mein Erste Hilfe Set wird das erste Mal geöffnet. Von ihren Füßen ist nicht mehr viel übrig geblieben man sah eigentlich nur Knochen und Sehnen. Als der Rettungsdienst nach rund 15 Minuten dann mal eintrudelte wurde mir schnell klar, dass ich wirklich hoffe, dass ich diesen hier hoffentlich nicht brauche!! Ich will euch die Einzelheiten ersparen. Aber selbst Desinfektionsmittel für die Hände, nachdem ich fragte war nicht vorhanden...
Nach ein paar Tagen erreiche ich die iranisch/turkmenische Grenze! Relativ problemlos verläuft der Grenzübertritt auch wenn meine Sachen durchsucht werden. Und das ganze prozedere einige Zeit in Anspruch nimmt. So bin ich über 2 Stunden an der Grenze (nur die turkmenische Seite!).
Grenzer:“Drugs?“
Ich:“No drugs!“
Grenzer:“Kalaschnikov?“
Ich:“ähh no!“ - ne Panzerfaust hatte ich auch noch mit ;)

Soo ab nun Turkmenistan – 5 Tage Transit – dann muss ich durch sein – nur Wüste! Also keine Zeit was anzugucken oder mal einen Tag nicht Rad zu fahren...

Freitag, 23. Juli 2010

Reisebericht Türkei






4Wochen, 2000km, etliche Höhenmeter, unzählige Chais (Tee), Sonne, Strand, Berge, viel Schweiss, tolle Sonnenuntergänge, unwahrscheinlich gastfreundlich Menschen – in einem Wort – TÜRKEI


13.05.2010 – 10.06.2010


Das Türkeilabenteuer beginnt für mich schon an der Grenze. Mit einer unglaublichen Gastfreundschaft werde ich von den türkischen Beamten begrüßt. Mein Ausweis ist dabei eher Nebensache – viel interessanter ist mein Fahrrad, meine Tour und vor allem meine Kamera. So macht der Grenzpolizist etliche Fotos mit meiner Kamera und freut sich unglaublich mit einer D90 zu fotografieren. Das war und wird wohl auch mein nettester Grenzübertritt dieser Tour sein. Eine sehr gut ausgebaute Straße – kein Vergleich zu Rumänien oder Bulgarien führt mich in meine erste türkische Stadt Kirklareli! Auf dem Ortsschild steht folgendes: Kirklareli Nüfus:62000 Rakim:203.

Es dauerte einige Zeit, bis ich raus finde, dass Nüfus Population und Rakim Höhe meint.

Ich schaffe es genau zum Schulschluss an einer Schule vorbei zu fahren und so dauert es nur wenige Sekunden, bis ich von interessierten Kindern umzingelt bin. Sie erproben auch gleich ihr Englisch:“What's your name?,Where are you from? How old are you?...“ Ich werde direkt von einem netten Türken durch die Stadt geführt und er zeigt mir, wo ich Geld abheben kann etc. Ich werde auch gleich zu jemandem gebracht der Deutsch spricht. In der Türkei fiindet man so gut wie überall jemanden, der Deutsch spricht – extrem praktisch.

Nach rund 2 Stunden verlasse ich die Stadt.

Schon kurz nach der Stadt läuft mir dann die erste türkische Landschildkröte vor die Räder. Es soll die erste von vielen sein – man findet diese wundervollen Tiere überall – ebenso wie Schlangen, die hauptsächlich in den Bäumen leben – und laut Aussage der Türken auch gefährlich sind.

Die türkische Gastfreundschaft ist schier grenzenlos! Es ist der Wahnsinn, wie viele Einladungen ich bekomme – es ist schier unmöglich alle anzunehmen. Kurz vor Istanbul bringt nehme ich eine Einladung an. Ich esse einen Döner, trinke Fanta und unterhalte mich rund eine Stunde mit den Männern, welche mich eingeladen haben. Als ich weiter fahre komme ich gerade 400 Meter weit – die nächste Einladung bei einer Familie, die ich einfach nicht ausschlagen konnte. Schon vor der Einladung vollkommen gesättigt muss ich noch eine warme Mahlzeit essen, ebenso wie türkische Süßigkeiten. Nach einer ganzen Zeit fahre ich dann aber doch weiter – die Metropole Istanbul wartet. Es ist ein komisches Gefühl in eine mit dem Fahrrad zu fahren, in der sagen wir mal „andere Verkehrsregeln“ gelten als in Europa und in der rund 20 Millionen Menschen leben. Letzendlich gestaltet es sich aber als relativ einfach durch Istanbul zu radeln und die blaue Moschee zu finden, wo ich mich mit meinem Couchsurfer Ahmed treffe.

Und so verbringe ich 6Tage auf der asiatischen Seite Istanbuls – in Kadiköy. Ahmed und ich werden über die Zeit gute Freunde und stehen noch immer in Kontakt – Facebook machts möglich.

Über Istanbul könnte man, wenn man wollte einen eigenen Reisebericht oder gar Bücher schreiben. Kurzum will ich behaupten, dass Istanbul eine Stadt ist, die man gesehen und erlebt haben muss! Allein das Essen ist der Wahnsinn – und hier in Usbekistan kann man die türkische Küche echt vermissen!! Kurzum habe ich eine sehr gute Woche mit einer Menge an sehr gutem Essen, Bier und Wasserpfeife.

Nach Istanbul geht es nun weiter am schwarzen Meer. Das schwarze (oder tote Meer) heißt im übrigen so, weil dort in der Vergangenheit sehr viele Fischer gestorben sind, die bei fast jeden Wetter in See gestochen sind und dabei nicht selten ihr Leben ließen. Sie hatten jedoch keine andere Wahl, da damals fast jeder in der Region vom Fisch gelebt hat.

Von Istanbul brauche ich 4 Tage bis nach Zonguldak, wo ich meine nächsten Couchsurfer habe. Ich bleibe ganze 3 Nächte in Zonguldak und komme dort tatsächlich noch ins Fernsehen und in zwei Zeitungen. Ich bin dort bei einem sehr netten Ehepaar untergekommen. Vor allem das Essen dort genieße ich sehr – wie gesagt die türkische Küche... Wahnsinn. Vor allem was alles aufgetischt wurde – unglaublich – in der Türkei geht nicht einmal ein Radfahrer hungrig ins Bett ;)

Einen Tag verbringe ich mit Bayans (die Frau vom Couchsurfingpärchen) Vater -auch wenn wir uns nicht verständigen konnten, war es ein unglaublich toller Tag. Das war ein Tag mit sehr vielen Beispielen türkischer Gastfreundschaft. Zusammen gehen waren wir eine ganze Weile in einem Baumarkt, der auch jemandem von der Familie gehört. Er fragte mich, ob ich Hunger hätte – ich verneinte. Es scheint furchtbar für die Türken zu sein, wenn sie einen Gast haben und dieser nichts isst (weil er gerade erst reichhaltig gefrühstückt hat). So kommt auf jeden Fall nach ein paar Minuten ein Angestellter zurück in den Baumarkt – mit einem großen Eis, welches – natürlich für mich war...

Ich hatte es gerade fertig, kommt wieder einer mit einem Döner, den ich auch noch essen musste und so ging das eine ganze Zeit weiter. Ich wurde so mit Essen vollgestopft, dass ich mich kaum noch bewegen konnte. Und am Abend war ich auch noch zum Essen eingeladen!!!! - Es war bereits früher Abend, als wir die Stadt verlassen und wieder nach Hause fahren. Und so viel ich abends mit einem Kugelrundem Bauch ins Bett. Am nächsten Morgen hatte ich noch ein kleines Pressemeeting, mit 2 lokalen Zeitungen und einem Fernsehsender, bevor ich mich weiter auf den Weg mache.

Und es wird natürlich wieder bergig – aber ich bin froh, wieder „on the road zu sein“. Weit komme ich mal wieder nicht – gerade einmal 20km bis zu einer unglaublich netten Einladung.

''Hejj – Where are you from??“ Höre ich ein junges Mädchen von weitem rufen.

''Germany'' rufe ich zurück – und was kommt als Antwort zurück? - ''Ahh na dann können wir ja auch Deutsch sprechen...“

Auch wenn es kein großes Problem ist in der Türkei Menschen zu finden, die Deutsch sprechen, war ich von diesem flüssigen Deutsch doch recht überrascht. Wie sich dann aber herausstellte sind die beiden Schülerinnen in Deutschland geboren und sind nur zum Urlaub bei ihren Verwandten in der Türkei. Und eine Hamburgerin habe ich dort tatsächlich auch kennengelernt!

Letztendlich war ich rund zwei Stunden bei der Großfamilie und hatte eine Menge Spaß mir ihnen. Ich bin auch tatsächlich kurz davor ihre Einladung zum bleiben anzunehmen entscheide mich dann aber doch diesem Tag doch noch weiter zu fahren. Nach einigen Fotos verlasse ich die nette Großfamilie dann.

Es wird – welch wunder wieder bergig. Aber die Landschaft ist wunderschön und ich genieße die gute Straßenqualität, die „downhills“ die Aussichten aufs schwarze Meer und auch noch ein Bad im selbigen.

Ich komme auch in eine kleine, unglaublich schöne und deshalb auch touristische Hafenstadt in der ich eine ganze Zeit verweile und am Strand mein Brot, Eis und Cola genieße.

Lange überlege ich, ob ich vielleicht in dieser Stadt bleibe – entscheide mich dann aber weiter zu fahren, um Geld zu sparen. Belohnt werde ich abermals nach einem sehr anstrengendem „uphill“ mit einem wunderschönen Platz für mein Zelt. Hoch in den Bergen, mit einer wundervollen Aussicht aufs Meer, Wasserzugang von den Bergen und dem wohl bisher schönsten Sonnenuntergang der Tour.

Auf dem Weg zu diesem wundervollem Platz treffe ich einen alten Mann. Und so kommt es, dass das erste Mal jemand meine Einladung annimmt. Normalerweise werde immer nur ich eingeladen und so versuche ich auch den Menschen etwas „zurück zu geben“ er genießt sichtlich die Banane und ein paar Süßigkeiten. Er war ein sehr armer Schäfer mit einem unglaublich großem Herz. Ich habe von diesem einfachen Mann wirklich etwas gelernt! Er schenkt mir eine selbstgeflückte Blume, welche unglaublich gut riecht! Er flückt sich selbst auch eine und verlässt mich – er ist zu Fuß auf dem Weg in sein Dorf – rund 15km eine Passstraße bergauf... Ich hole ihn bald ein – er hat noch immer seine Blume und riecht immer wieder an ihr und erfreut sich seines Lebens.

Ich mache das Gleiche und erfreue mich ebenfalls an diesem simplen Geschenk der Natur! Die Menschen dort können sich wirklich an kleinen Dingen erfreuen. Ich denke diesen Abend bei dem Sonnenuntergang – und der Blume viel über den Mann nach. Man braucht nämlich keinen Fernseher, Auto... um glücklich zu werden. Die glücklichsten Menschen die ich bisher getroffen habe, waren immer sehr einfache und arme Menschen.

Am nächsten Morgen geht es weiter – Fahrtrichtung: Osten! Die nächste Stadt Samsun wartet auf mich!! Ich strample mich weiter durch die Berglandschaft – häufig mit wundervollen Aussichten aufs Meer, durch schöne Wälder und sehr schwach befahrenen Landstraßen geht es weiter. Ich komme in einen Landstrich, der mich sehr stark an die Schweiz erinnert. Die Berge und die Häuser ähnelten denen in der Schweiz sehr stark. Ich sehe immer wieder Frauen in farbenträchtigen Kleidern auf den Feldern vor ihren Häusern arbeiten und komme auch an vielen kleinen Gebirgsbächen vorbei.

An diesem Abend bekomme ich eine wundervolle Einladung von einem netten türkischen Ehepaar. Ich schlafe im Wohnzimmer, kriege eine wundervolle Mahlzeit und genieße eine Dusche. Die beiden sprechen Deutsch, was die Kommunikation erheblich einfacher macht ;) Dabei lernt man wohl am meißten, weil man wirklich versteht, was erzählt wird. Am nächsten Tag geht es relativ spät weiter, was vor allem an dem ausgedehnten Frühstück liegt. Wieder nach ein paar Fotos verabschieden wir uns und ich strample weiter.

Das wohl interessanteste an diesem Tag sollen tatsächlich ein paar Kühe werden!Kühe!?

Diese Rasse von diesen Wiederkäuern habe ich auf jeden Fall das erste Mal in meinem Leben gesehen. Sie standen direkt an der Straße auf einem Grünstreifen. Ganze drei an der Zahl. Ich habe bisher selten ein Tier gesehen, welches so extrem gelangweilt drein schaut. Selbst ein Leguan im Zoo, welcher sich alle paar Minuten mal bewegt strahlt mehr aus. Als sie mich allerdings sahen wechselte das Bild ein wenig – nun sahen sie eher aggressiv und gelangweilt aus. In den nächsten Minuten muss ich tatsächlich lachend weiter fahren, weil ich lange das Bild von den Tieren in meinem Kopf habe, wie sie langsam und sehr ausgedehnt ihre Mäuler in halbkreisförmigen Bewegungen zum fressen nutzen. Ich ärgere mich ein wenig kein Video davon gemacht zu haben.

Am Abend kann ich im wunderschönem Garten eines Restaurants mein Zelt aufschlagen. Ich hab quasi mein eigens Badezimmer, mein Zelt steht direkt am Meer und in den Bäumen lädt eine Hängematte zum relaxen ein. Der Abend wird für mich relativ lang, da ich mich eine ganze Weile mit den Besitzern und den Angestellten unterhalte – und natürlich eine Menge Chai trinke ;) Im übrigen das meine erste türkische Vokabel, die ich gelernt habe...

Am nächsten Tag geht es dann – mal wieder über einige Berge nach Samsun, wo ich bei „Helga“ einer Erasmusstudentin aus Ungarn Couchsurfen bin und ein eigens Zimmer habe! Wow!

Ich bleibe zwei Nächte – oder waren es drei? Hmm. Auf jeden Fall genieße ich auch mal wieder das Stadtleben: Cafés, Diskotheken, Bars, Bier, gutes Essen... Und: ich gehe das erste Mal in meinem Leben zu einem „Ber Ber“. Sprich mir werden nach langer Zeit mal wieder die Haare geschnitten und mein Bart wird das erste Mal mit einem richtigem Rasiermesser entfernt. Das war ein echt gutes Gefühl. Man hat nach so einer Rasur wirklich das Gefühl, dass die Haut atmet.

Frisch rasiert geht es nun weiter! Und so radel und radel ich! Nächstes Etappenziel in der Türkei ist Trabzon! Kurz vor dieser Stadt bekomme ich mal wieder eine sehr nette Einladung. Das Pärchen soll zu meinen „türkischen Eltern“ werden. Es war unglaublich nett mit den beiden und der abschied am folgenden Tag fällt wohl uns allen schwer. „Ane“ (türkisch Mutter) muss bei dem Abschied auch weinen und es ist tatsächlich ein sentimentaler Moment gewesen.

In der Türkei soll es mit den interessanten Menschen immer weiter gehen. So lerne ich kurz vor Trabzon einen Bootsbauer kennen, der – mal wieder Deutsch spricht. Ich war absolut fasziniert von den Holzbooten, die er baut.

Ich bleibe zwei Tage in der Stadt und lerne sehr nette Leute kennen. Die erste Nacht verbringe ich in einem traditionellem Fischerhaus – in dem ich dann letzendlich den Schlüssel von meinem Fahrradschloss verliere. Die zweite Nacht gehe ich nun doch das zweite Mal seit beginn der Reise in ein Hotel. Es kostete zwar nur 7 Euro/Nacht, aber ich hätte mal mehr investieren sollen... Es hat in dem Zimmer unglaublich gestunken und alles in allem war relativ dreckig! Naja „Free Wireless“ macht es erträglich..

Und am nächsten Tag schummel ich tatsächlich zum ersten Mal und nehme für rund 300km den Bus. Und ich bin tatsächlich schon fast in Iran!!! Ich freue mich! Es soll interessanter werden! Und so komme ich in Agri an. In dieser Region ist noch mehr Militärpräsenz als vorher. Und es gestaltet sich an diesem Abend schwierig einen geeigneten Platz zum zelten zu finden. Ich lande dann auf einem Bauernhof, in dem ich schlafe. An einer Tankstelle mache ich eine „kurze“ Rast. Diese Pause soll sich als eine sehr lange gestalten. Ich bekomme von einem iranischem LKW Fahrer das Angebot, mit ihnen an die Grenze zu kommen. In der Wartezeit kann ich dort tatsächlich Wireless nutzen und spreche über skype mit meinem Vater. Die Angestellten von der Tankstelle wollen es sich nicht nehmen lassen auch mit ihm zu sprechen und ihm ihre Tankstelle zu zeigen. War auf jeden Fall recht amüsant!!

Und so schummle ich für weitere 100km und schlafe direkt an der iranischen Grenze in einem LKW und fahre am nächsten Tag ohne Probleme nach Iran, wo ich in Maku in einem Hotel unterkomme.

Bei der LKW-Fahrt gab es leichte Technikprobleme – und so kam es, dass mein Ducktape einen iranischen LKW-Tank reparierte. Hält vermutlich nun für die nächsten 10 Jahre ;)


Im Iran solls weiter gehen...

Freitag, 25. Juni 2010

Bulgarien von Ruse bis Kirklareli(Türkei)

6.Reisebericht: Bulgarien von Ruse bis Kirklareli(Türkei)
3.05.2010 – 13.05.2010

Das Strandleben in Bulgarien und der Weg in die Türkei
Strand, baden im schwarzen Meer, Essen, Kneipen, Schlangen, Schildkröten, Berge

Nachdem ich mich an meinem Geburtstag etwas überladen hatte, verordne ich mir Mal wieder ein Tag Ruhe und genieße den 4. Mai dafür umso mehr. Sprich ich bleibe einen Tag länger in Ruse als gedacht. Ich genieße den Tag bei tollsten Wetter in vollen Zügen. Ich esse und trinke viel, was ich mir eigentlich in dem Maße nicht leisten würde. Auch abends sitze ich mit meinem Couchsurfer und einigen seinen Freunden noch in einer Kneipe und trinke Bier. Das ist ein tolles Gefühl, mal wieder Bier zu trinken! Am nächsten Tag soll es aber sehr früh weiter gehen, da mein Couchsurfer recht früh zur Arbeit muss. Er ist Lehrer und verdient gerade einmal knapp 200€ im Monat!! Unglaublich für unsere Verhältnisse. Ich verstehe auch nicht so ganz, wie es möglich ist von dem Geld zu überleben, aber es scheint irgendwie möglich zu sein. Nun geht es endlich recht zügig weiter nach Varna – endlich Meer! Auf dem Weg sehe ich am Straßenrand immer wieder tote Schlangen und sogar eine Wildkatze, nachdem ich sie bisher in den Wäldern immer nur gehört hatte, auch wenn es mir lieber gewesen währe eine lebende zu sehen...
Nach nur einer Nacht im Zelt, schlafe ich schon wieder in einem Bett und bin damit in Varna angekommen. Endlich am Meer – da hatte ich lange drauf gewartet. Am Abend treffe ich mit meinem Couchsurfer noch zu Freunden, die für den nächsten Tag einen Segeltrip planten. Die Einladung für mich folgte direkt, die ich natürlich nicht ausgeschlagen habe. Damit ist der Entschluss gefasst – mal wieder einen Tag länger zu bleiben! Am nächsten Tag macht der Wind uns einen Strich durch die Rechnung – es handelt sich nur um ein sehr kleines Segelboot und bei dem Wetter ist es zu gefährlich mit dem Boot und so fahren wir aufs Land, wo ich helfe ein Garagentor zu bauen und lerne, wie man mit einer Sense effektiv arbeitet.
Am nächsten Tag geht es, wenn auch sehr spät weiter in Richtung Burgas. Es regnet ziemlich stark an diesem Tag und ich fahre nur sehr wenig Kilometer und finde in einem wunderschönen Wald einen tollen Platz, wo ich nach nur wenigen Stunden mein Zelt aufbaue und rumhänge sowie esse. Am nächsten Tag aber scheint die Sonne wieder sehr stark und es ist heiß. Abkühlung finde ich in einem wunderschönen und vor allem kalten Gebirgsbach. Ich verweile dort eine ganze Zeit, bevor ich nach Burgas radle, wo ich ein Paket aus Deutschland empfangen werde, wo unter anderem mein Pass mit den ersten Visa drin ist. Natürlich bleibe ich in dieser Stadt mal wieder länger als gedacht und ich lerne tolle Leute kennen. Ich genieße mein kleines Apartment direkt in der Stadt. Ich bleibe wieder 2 Nächte. Und endlich ist am Meer so tolles Wetter, dass ich im schwarzen Meer baden kann.
An dem Tag, an dem ich Burgas verlasse ist es wieder sehr heiß und ich starte erst sehr spät, aber immerhin komme ich noch bis an die Bulgarisch/Türkische Grenze. Ich schlage rund 3 km vor der Grenze mein Zelt auf. Am nächsten Tag werde ich in aller frühe also über die Grenze fahren.
Schon an der Grenze fühle ich das unglaubliche Interesse und Gastfreundschaft der Türken. An meinem Pass sind die Beamten so gut wie gar nicht interessiert. Der türkische Grenzbeamte hat mehr Spass daran, Fotos mit meiner Kamera zu machen und besteht förmlich auf ein Foto mit mir ;) Nach einer Weile an der Grenze, fahre ich nun also weiter in die erste Stadt – Kirklareli.

Die Zeit ist gekommen: FORTSETZUNG FOLGT: Türkei - Knapp 3000km Gastfreundschaft pur!

Von Timisuara nach Giurgu – Wird Rumänien zu einer Art Generalprobe?

Von Timisuara nach Giurgu – Wird Rumänien zu einer Art Generalprobe?
24.04.2010 – 03.05.2010

Das Abenteuer Wasserrad beginnt in Rumänien! - Ein Bericht über angreifende Hunde, stehlende Kinder, Stürme und Gewitter, anstrengende Höhenmeter in den Bergen, Krankheit - aber vor allem über Sonnenschein, unglaubliche Gastfreundschaft und faszinierende Landschaften!!

Nach der Fahrraddemonstration in Szeged in Ungarn startet mein Trip in Rumänien ebenso mit einer Fahrraddemo. Am 24.04.2010 um 10 Uhr soll diese direkt vor der Haustür meiner Couchsurfer Dan und seiner Freundin starten. Dies lasse ich mir natürlich nicht zweimal sagen und natürlich bin ich wieder mit von der Partie. Mit einiger Verspätung rollen dann auch die Räder der Demonstranten. Dan und meine Wenigkeit wussten diese Verspätung auszunutzen und so packte ich noch meine Sachen, ging einkaufen und kaufte noch einen USB-Adapter für mein Headset, damit ich Skype nutzen kann. Danach holten wir den Demonstrationszug ein und radelten mit.
Ich radelte nicht mit zum Ende, sondern verabschiedete mich früher, um die Stadt zu verlassen.
Bei eher verhaltenem Wetter verlasse ich dir Großstadt und bin froh, als ich dann auf dem Land bin – zunächst zumindest.
Als ich gerade am Rande einer ruhigen Landstraße sitze und meine Pause beendet hatte kamen zwei Kinder auf mich zu, die ich schon von weitem sah. Der jüngere mag ungefähr 8 und der ältere ca.17 gewesen sein. Zumindest versuchen die beiden mir etwas von meinem Fahrrad zu stehlen und laufen mir hinterher. Ich kann sie aber in die Flucht schlagen, ich drehte einfach um und täuschte einen „Angriff“ vor. Die beiden liefen auf ein Feld und waren damit verschwunden.
Dennoch setzte mir dieses Erlebnis stark zu. Ich machte mir an diesem und an den nächsten Tagen eine Menge Gedanken darüber. An dem Tag war ich so sehr in Gedanken versunken, dass ich mich verfuhr und dies erst sehr spät merkte. Nun gut, also wieder umdrehen und auf die richtige Straße. Diese ruhige Landstraße fuhr ich dann gemächlich weiter, bis aus dem Asphalt plötzlich und unverhofft ein unbefestigter Weg wurde. Nun gut – es sind ja nur 4km bis zum nächsten Ort, der wieder an eine Hauptstraße angebunden ist.
Damit beginnt dann mein nächstes Abenteuer! Der Weg wird mit jedem Meter schlechter und vor allem verschlammter, da es eine lange Zeit vorher geregnet hatte. Schon sehr schnell finde ich mich damit ab, die 4km in den nächsten Ort zu schieben – doch es kommt schlimmer. Nach rund einem Kilometer auf diesem Weg geht es einfach nicht mehr vorwärts. Ich kann das Rad immer einen Meter schieben, musste dann die Räder vom Schlamm befreien – und so ging es immer weiter. Letztendlich schaffte maximal 2km auf diesem Weg, vollkommen entkräftet baute ich mein Zelt auf und ging schlafen – direkt neben dem Weg. Ich wollte schaun, was der nächste Tag bringt – schlimmer könnte es ja nicht werden, dachte ich mir... Und doch es kann!!! Der Weg wurde noch einmal bedeutend schlechter und nach einer Stunde Schufterei konnte ich nicht mehr. Ich ließ das Fahrrad am Wegesrand liegen und ging rund 500 Meter weiter, um zu schauen, ob der Weg vielleicht besser werden würde und das Gegenteil war der Fall!!! Tiefe Pfützen und Schlamm hätten es mir unmöglich gemacht da durch zu kommen. Kurzentschlossen gehe ich zurück ins Dorf um nach Hilfe zu fragen und habe Erfolg dabei! Ein sehr netter und einfacher Mann will mir helfen, nachdem er verstand, was mein Problem ist, da er nur Rumänisch sprach. Schnell wurde der Trecker getankt – ich wollte ihm natürlich dabei helfen, stattdessen wurde mir deutlich gemacht, dass ich mich doch setzen soll und schon stand eine 2,5 Liter Fantaflasche auf dem Tisch. Natürlich kommt es dazu, dass ich die Flasche mit nehmen muss... Naja ablehnen wäre unmöglich gewesen, also werde ich die Brause einfach so schnell wie möglich austrinken, um die 2 kg los zu werden.
Dann kam noch der Nachbar dazu, der half Holzbarren auf den Anhänger zu legen, auf denen wir dann während der Fahrt saßen. Das Dorf ist noch nicht verlassen, als noch ein dritter Mann auf den Anhänger aufspringt, welcher auch mit helfen möchte. Und so kam es zu einer etwas anderen „Taxifahrt“. Ohne diese Hilfe hätte ich ein echtes Problem gehabt! Das war ein tolles Erlebnis und unglaublich freundlich. Die drei waren vollkommen Baff, als ich ihnen „erzähle“, dass ich mit dem Fahrrad nach Neuseeland fahre. Ich war vollkommen überwältigt von dieser Gastfreundschaft!! Als ich wieder festen Boden unter den Füssen habe brauche ich noch rund eine halbe Stunde, um mein Fahrrad zu entschlammen, bevor es endlich auf Asphalt weiter geht!
Am Abend finde ich dann einen netten Platz, wo ich mein Zelt aufstellen kann. Hoch oben auf einem Berg – Sehr gut versteckt zwischen ein paar Sträuchern, Bäumen und Felsen.
In dieser Nacht wartet dann die nächste Überraschung auf mich. Mitten in der Nacht fängt es an sehr stark zu stürmen, sodass ich tatsächlich um 3 Uhr nachts aus dem Zelt muss, um es abzuspannen. Dieser Sturm begleitet mich über einen längeren Zeitraum und der Wind kommt – wie immer von vorn... Und so schleiche ich teilweise mit unter 10km/h die Straße entlang. Der Wind hat mich sehr viel Kraft, Nerven und Zeit gekostet. Berge sind mir lieber – da geht es irgendwann wieder runter. Ich bin jedes mal froh, wenn es für mich wieder in bergigeres Gebiet geht, weil ich dort von dem Wind größtenteils geschützt bin.
Auf der Strecke durch Rumänien begegnen mir immer wieder Pferde- und Eselskarren. Dies ist auf dem Land ein gängiges Transport- und Arbeitsmittel. Diese Gefährte werden für einfach alles genutzt ein paar gängige Beispiele wären: der Transport von Altmetall, teilweise Schulkindern, zum Einkauf, zum Arbeiten auf dem Feld oder aber einfach als Verkehrsmittel zur nächsten Bar.
Immer mal wieder sieht man vor den kleinen Dorfkneipen Esel- oder Pferdekarren, während der Fahrer mit seinen Freunden zur Mittagszeit schon das ein oder andere Bier in der Bar trinkt.
Ich sitze immer mal wieder mit den Männern zusammen und rede mit ihnen. Die Kommunikation ist teilweise etwas schwierig, aber möglich. Dies ermöglicht mir mein kleines Zeigewörterbuch und meine geringen Spanischkenntnisse. Ja tatsächlich sprechen hier unglaublich viele Menschen Spanisch und da Rumänisch sehr stark mit dem Italienischem verwandt ist, verstehe ich ab und zu mal etwas. Ich trinke aber im Gegensatz zu den anderen immer nur Softdrinks.
Ich finde schnell Freude daran, den rumänischen Männern zu erzählen, dass es sehr hübsche Frauen in Rumänien gibt. Damit scheint man immer sofort deren bester Freund zu sein und die freuen sich sprichwörtlich ein Loch in Bauch – sehr amüsant.
Nun denn meine Route führt mich weiter an der Donau entlang, wo ich in einem kleinen Ort namens Bersasca ein unglaubliches nettes und gastfreundliches Erlebnis haben werde! Die ganze Geschichte entwickelt sich, wie relativ häufig vor einem Supermarkt, nein besser einem „Mini-Markt“, in dem man tatsächlich richtig bedient wird.
Zumindest kommt ein älterer Mann auf mich zu, der sehr an meinem Fahrrad und meiner Reise interessiert gewesen ist. Auch wenn wir uns – mal wieder - nicht verstanden. Kurz darauf kam eine junge, sehr nette Frau dazu, die Englisch sprach. Ich erzählte ihr von meinem Trip. Mir wurde einiges auf meiner Karte gezeigt, unter anderem, wo es ein Hotel gibt. Ich erzählte, dass ich lieber im Zelt schlafe, da ich Hotels nicht bezahlen kann. Die junge Frau verschwand kurz und als ich mich gerade verabschieden möchte, kommt sie mir entgegen gelaufen und hält mich noch einmal auf. Sie hätte einen Bekannten im nächsten Ort, der sehr gut Englisch sprechen würde, da er 9 Jahre in Australien gelebt habe und ich könne bei ihm schlafen, wenn ich wolle. Das Angebot nehme ich natürlich gern an. Sie sagte mir, dass sie mit dem Auto vor fahren würde und ich ihr folgen solle, um das Haus zu finden – immerhin 8km! Sehr freundlich!!
Und so komme ich dann – schon relativ geschafft bei George und Maria an. Ich werde rein gebeten und kriege auch gleich was zu essen serviert. George erzählt mir, dass ich jetzt kurz was essen solle und dann würden wir in mein Apartment gehen! - Bitte was? Mein Apartment?? George und Maria haben nämlich tatsächlich noch eine zweite Wohnung, die sie nicht nutzen. Also gehen wir nach dem Essen mit samt meinem Fahrrad und der Ausrüstung in „meine Wohnung“, stellen das Warmwasser an, tragen das Equipment nach oben und gehen wieder zurück, wo wir uns noch unterhalten. Mir fällt es zwar schwer, da ich es inzwischen nicht mehr gewohnt bin, lange wach zu bleiben und normalerweise spätestens um 22 Uhr schlafe, aber ich halte wacker durch. Und so kommt es dann auch, dass ich noch einen Tag in Bersasca bleibe – leider nicht nur wegen der unglaublich herzlichen Gastfreundschaft – denn ich bekomme starke Probleme mit meinem Bauch – im Klartext habe ich mit Durchfall zu kämpfen. George und ich gehen am zweiten Tag Angeln – oder besser Regenwürmer baden. Aber dennoch macht es großen Spass. Bevor wir losfahren, sagt er mir, dass wir mit dem Auto fahren, es währen rund 2 km und er wolle nicht zu Fuß gehen. Irgendwann wundere ich mich aber, dass wir nicht losfahren – George hat gar kein Auto! Er wartete auf irgendein Auto aus dem Dorf, dass in die Richtung fährt. Nach rund einer Stunde fahren wir dann auch los. Unser Angelvergnügen soll aber nicht lange anhalten, da es anfängt heftig zu regnen. Die Rückfahrt gestaltet sich Gott sei Dank unkomplizierter und wir sind schnell zurück. Am nächsten Morgen essen wir noch ein letztes Mal zusammen, bevor ich meine Reise fortsetze. Es fällt mir tatsächlich nicht leicht, die beiden zu verlassen – aber es warten noch viele, weitere Abenteuer auf mich!! Die nächsten Tage sind ziemlich hart für mich, obwohl eigentlich perfekte Fahrradverhältnisse dort sind. Ich habe noch immer starke Probleme mit meinem Magen und nehme inzwischen auch Medikamente von daher geht es erst einmal nur langsam weiter und ich mache nur wenig Kilometer und viele Pausen.
Einen Tag treffe ich einen netten Bauarbeiter, mit dem ich mich sogar mehr oder weniger unterhalten kann, da er Spanisch spricht. Über ihn ergibt es sich an diesem Abend, dass ich in dem Garten vom Wochenendhaus eines Polizisten aus Bukarest schlafen kann – das Abendessen, das mir freundlicherweise serviert wird,kann ich leider aufgrund meiner Magenprobleme nicht wirklich genießen...am nächsten Tag wird dies aber endlich besser!
An meinem Geburtstag, den 3.Mai verlasse ich nun Rumänien und verbringe meinen ersten Abend in Ruse, Bulgarien. Es war ein schöner Radeltag, allerdings bin ich am Abend fix und fertig, da ich fast 200km gefahren bin.An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal für die ganzen lieben Glückwünsche bedanken!!! Ich habe mich riesig gefreut, besonders über die tollen Videos, die ich über Facebook und e-mail bekommen habe! Vielen Dank!

Fortsetzung folgt: „Das Strandleben in Bulgarien und der Weg in die Türkei“

Von Budapest nach Timisuara - 580km durch Ungarn nach Rumänien

Von Budapest nach Timisuara - 580km durch Ungarn nach Rumänien
14.4.2010-24.4.2010

In Budapest selbst bleibe ich mal wieder länger als gedacht. Es war eine Nacht geplant - es werden zwei draus. Ja stimmt, eigentlich hält sich das ja noch in Grenzen, aber in der zweiten Nacht war ich erst gegen 5.30Uhr zusammen mit meinem Couchsurfer Daniel zurück in der Wohnung, dementsprechend kam ich an dem Tag erst gegen 16 Uhr los.
Wie das schon wieder zustande kam? Das ist einfach – Daniel und ich haben uns am 14.4. in der Innenstadt von Budapest getroffen. Da er nach seiner Aussage weit außerhalb von Budapest wohnen würde und wir noch etwas machen wollten an diesem Abend fuhren wir nicht erst zu ihm, sondern starteten direkt. Für mich war dies etwas unangenehm, da ich ja noch vollkommen ungeduscht war und noch in meinen Radklamotten steckte.
Nun gut was solls, es sollte trotz der Klamotten ein sehr witziger und vor allem langer Abend werden. Ich lernte ein paar ungarische Vokabeln wie z.B. sör (Bier), ege'szse'gedre (Prost) und noch einige andere „most important words“.
Nach einigen Bier und Palinka verließen wir dann auf einen Mittwoch spät nachts die Bar. Palinka ist ein Schnaps und gleichzeitig Nationalgetränk. Auf dem Weg entschied ich dann noch eine Nacht länger zu bleiben, da es mir wenig sinnvoll erschien am nächsten Tag weiter zu radeln...
Falls ihr euch übrigens fragt, was ich während dieser Zeit mit dem ja noch voll bepacktem Fahrrad gemacht habe – es stand die ganze Zeit über direkt neben der Bar und erntete einige interessierte Blicke.
Für den nächsten Tag verabredete ich mich für den Mittag mit Lucas, einem Australier der jetzt in Budapest wohnt, auf einen Kaffee. Couchsurfing macht es möglich. Natürlich fragte ich ihn über Australien aus, womit ich einige sehr interessante Infos und Tipps bekam... Viel Zeit brachte der junge, selbstständige Personal-Trainer aber nicht mit und so verabschiedeten wir uns nach rund einer Stunde wieder.
Super – also hatte ich eigentlich noch viel Zeit mir einige Sehenswürdigkeiten anzusehen!! Aber erst einmal wollte ich was essen gehen. Es dauerte eine Weile bis ich ein günstiges und gutes türkisches Schnell Restaurant gefunden hatte. Ich aß fix was und ging dann weiter, vorbei an einem sehr netten Cafe – warum also nicht noch nen Latte Macciato schlürfen!? Aus diesem Kaffee wurden mehr und ich verbrachte drei volle Stunden in dem Cafe!!! Die Lokalität hatte nämlich einen Internet Hot Spot und ich „traf“ meine Schwester online...
Wie schon erwähnt wurde es auch an dem Abend spät. Nach einem Konzert und einer Diskothek. Aber noch länger wollte ich nicht bleiben und wollte am nächsten Tag dann wenigstens aus Budapest raus kommen, um am darauffolgenden Tag wieder voll durch zu starten.
Immerhin fahre ich noch rund 50 km an diesem Tag. Am frühen Abend treffe ich zwei ältere Männer, einer von ihnen spricht Deutsch. Dazu stößt auch noch sein Sohn, welcher ebenso Deutsch spricht.Als dieser dann auch noch erfährt, dass ich nach Neuseeland fahre ist er vollkommen begeistert. Ich möchte mich verabschieden. Er bringt mich dazu noch einen kleinen Augenblick zu warten. Wenige Augenblicke später kommt er wieder – mit einer Baseballcap auf seinem Kopf mit der Aufschrift „New Zealand“ - er freut sich darüber wie ein Honigkuchenpferd. Er sagt mir, dass er in die gleiche Richtung müsse wie ich. Kurz darauf sitze ich in seinem VW-Bus und er bringt mich, samt Fahrrad ein Stück weit.
Am Abend verspeise ich ein halbes Dutzend Pfannkuchen und gehe früh schlafen.
Der nächste Tag startet mit einem fetten Frühstück – es gibt reichlich Rührei, Brot und selbstverständlich Kaffee!Und es soll noch besser werden! Zum ersten Mal auf dieser Tour verlasse ich morgens das Zelt, weil es zu warm wird und so bin ich schon um kurz vor 10 auf der Straße. So wie der Tag begann, ging er auch weiter! Besser kann ein Radeltag einfach nicht sein – Sonne, eine flache Strecke und Rückenwind!!!
Auch an diesem Tag treffe ich wieder unglaublich nette, freundliche und hilfsbereite Menschen. Einer von ihnen ist an diesem Tag ein Landwirt, den ich nach dem Weg frage. Wir unterhalten uns auf „Zeichensprache“ also mit Händen und Füssen. Er malt mir mit seinem Schlüssel eine Karte auf den Weg, anscheinend weil er meine nicht mochte ;)
Außerdem wird mir immer wieder freundlich gewunken, mir wird grüßend zugehupt und viele Menschen zeigen auf meinen Teddy oder halten den Daumen hoch, womit sie mir zeigen, dass sie das toll finden. Vor allem von Motorradfahrern werde ich oft nett gegrüßt!
Schon früh komme ich an diesem Abend zu dem Platz, wo ich mein Zelt aufstelle – direkt an der Donau. Der Abstand von meinem Zelteingang zur Donau beträgt rund 1,5 Meter... Es zieht mich nun weiter in Richtung Osten und so mache ich schon bald in Szeged halt.

Hier blieb ich – wie es die Städte nun mal so an sich haben länger als gedacht. Aus ehemals einer Nacht werden tatsächlich drei!
Nachdem ich eine Nacht auf einem schrecklichem Campingplatz namens „Napfeny“ verbracht habe, kam ich noch zwei Nächte bei dem Couchsurfer Attila unter.
Schrecklich war der Campingplatz übrigens aus einigen Gründen, zum einen war das Personal sehr unfreundlich, ja sogar unverschämt recht laut war es dort auch durch Hauptverkehrsstraße und Industriegebiet mit Schienen und vor allem hatte man dort nicht das Gefühl „sicher“ zu sein.
Ich war komplett allein auf dem Platz und er ist für jedermann zugänglich und keineswegs bewacht. Hier wurde mir dann auch mein Schlafsackinlett geklaut, welches ich zum trocknen raus gehängt hatte.
Aber die restliche Zeit sollte besser werden. Ich habe sehr interessante Menschen kennengelernt und war noch auf einer Fahrraddemonstration. Auf dieser lernte ich einen 17-jährigen Schüler kennen, der wie ich sehr Fahrrad begeistert ist und mich am nächsten Tag bis zur rumänischen Grenze brachte!Attila mein „Beherberger“ aus Szeged kam auch mit.
Durch Zufall entstand auch noch ein recht großer Pressebericht über mich.
Und so radle ich am 23.4. über die nächste Grenze nach Rumänien! An diesem Tag zählt mein Tacho gute 130km, bevor ich abends in Timisuara bei einem Couchsurfingpärchen lande.

Fortsetzung folgt ;)

3. Reisebericht

Die (Tor-) Tour von Wien nach Budapest



Gerade einmal rund 350km sind es von Wien nach Budapest. Und das auch noch ohne nennenswerte Steigungen – das sollte ich also leicht und locker in 4 Tagen schaffen – so nahm ich das zumindest an.
An dem Sonntag, an dem ich Wien verließ war das Wetter schon eher mäßig und es nieselte immer Mal wieder ein bisschen – aber es ging gut voran. Nach rund 50km entdecke ich einen so schönen Platz zum verweilen, dass ich kurzentschlossen da bleibe. Ich baue mein Zelt direkt an der Donau in einer Wald- und Wiesenlandschaft auf.
Am nächsten Tag sollte es dann weiter gehen. Ich hatte gerade meine Sachen fast alle zusammengepackt, als es anfängt zu regnen.Das Zelt steht aber noch und die Isomatte liegt auch noch im Zelt – eine tolle Gelegenheit den kurzen Schauer noch abzuwarten. Ich schlief ein und 1,5Stunden später regnete es noch immer, also packte ich meine Sachen zusammen und fuhr los.
Das Wetter sollte sich auch die nächsten Tage nicht ändern – es war ein wahrer Dauerregen!! Es hörte nicht einmal für ein paar Minuten auf und auch nachts schüttete es wie aus Eimern. Dies war 2,5 Tage und 2 Nächte so. an dem Tag, an dem ich nach Budapest rein fahre wird das Wetter deutlich besser.
Ich bin aber deutlich geschafft von der ständigen Feuchtigkeit, meinem ersten Platten und den teils extrem schlechten Straßen in der Slowakei und Ungarn – wobei so schlecht sind sie an sich gar nicht. Aber es sind halt Sandwege, welche sich durch den Dauerregen in Schlammpisten verwandelt haben. Immer wenn ich auf die Straße ausweichen konnte, so tat ich dies sehr gern. Am ersten Abend in Budapest ist das aber alles wieder schnell vergessen. Ich geh dort mit ein paar Leuten was essen und später noch Bier trinken. Das voll beladene Fahrrad stand dann jeweils im Restaurant oder in der Kneipe.
Nun soll es weiter gen Osten gehen! Ich freue mich inzwischen vor allem auf die Türkei!

Soweit aus Budapest.

Dienstag, 18. Mai 2010

Zweiter Reisebericht Greenway von Prag nach Wien





Und es kommt doch immer alles anders als man denkt! So setze ich meine Reise an einem schönen Sonntagmittag nicht ganz wie geplant fort. Eigentlich wollte ich von Prag aus den Moldauradweg in Richtung Süden fahren, um dann der Donau bis ans schwarze Meer zu folgen.
Diesen Plan konnte ich aber nicht in die Tat umsetzen und musste kurzfristig um planen.
Am Abend vor meiner Weiterreise unterhalte ich mich noch eine Weile mit dem Mann vom Campingplatz und erzähle ihm unter anderem, dass ich am nächsten Tag die Moldau entlang fahren wollen würde. Daraufhin erzählt er mir, dass der Moldauradweg über weite Strecken hin in Tschechin wegen starker Überschwemmungen gesperrt sei und ich diesen Weg deshalb nicht nehmen könne. Der nette Mann bringt mir ein Radatlas von Tschechin, den er von seinem Sohn hat und zeigt mir eine andere Route – den Greenway von Prag nach Wien. Ich kann mir die Karte den Abend über ausleihen und so den Radweg in meine Karte, welche ich zuvor von anderen sehr netten und hilfsbereiten Menschen geschenkt bekommen habe, einzeichnen. Damit bin ich dann den Abend über auch beschäftigt. Ich beschließe am nächsten Morgen nicht allzu früh aufzubrechen – ich habe ja schließlich Zeit.
So spät wie es dann allerdings geworden ist sollte es eigentlich auch nicht werden. Ich komme an diesem Tag erst gegen 12Uhr mittags los.
Zunächst frühstückte ich noch sehr gemütlich und lange mit einem Pärchen aus Köln, welches ich auf dem Platz kennenlernte, packte ganz gemächlich meine Sachen zusammen, ging noch mal duschen und quatschte mich noch mit einigen Leuten fest – nicht zuletzt mit der Frau vom Campingplatz, welche auch sehr nett war und mich einlud ihr Gast zu sein, wenn ich von der Reise zurückkommen würde.

Entgegen meiner Erwartungen finde ich sehr gut aus Prag raus – trotzdem bin ich 1,5 Stunden unterwegs bis ich ans Ortsausgangsschild von dieser wunderschönen Stadt komme. Auf dem Weg komme ich noch an der Karlsbrücke und einigen anderen Sehenswürdigkeiten Prags vorbei, wo Teddy-Bear und ich einigen Sehenswürdigkeiten mehr oder weniger die Show stehlen. Oft werde ich fotografiert, woran ich mich aber inzwischen schon gewöhnt habe – vor allem auf den Bären haben es die Menschen abgesehen!
Das Wetter an diesem Tag – wie sollte es anders auch sein wird zum Nachmittag hin immer schlechter und ich bekomme den ein oder anderen Schauer ab, wirklich schlimm ist es aber nicht – unter anderem dadurch zieht es mich aber nun stark in Richtung Süden!!
Der Greenway durch CZ führt durch schöne Landschaften, teilweise Nationalparks und vorbei an vielen alten Burgen, Schlössern und Ruinen. Bei dem ein oder anderem Gebäude finde ich es sehr traurig, dass diese nicht neu aufgebaut werden und einfach verfallen.
An dem ersten Abend außerhalb von Prag fahre ich schon recht früh in einen Wald rein, indem ich eigentlich ohne Zelt schlafen möchte. Ich lag also mit meinem Schlafsack gerade 10 Minuten unter einem umgestürzten Baum, als es anfängt zu regnen... Gott sei dank war ich noch nicht eingeschlafen und bin im Zeltaufbau inzwischen recht schnell, sodass das Zelt nach gut 2Minuten steht. Die Mühe sollte sich auszahlen – der Regen wurde schlimmer und es schüttete die ganze Nacht.
Mal wieder ist es sehr kalt morgens und ich muss schon wieder ein nasses Zelt zusammen packen. Den ganzen Tag über bleibt es ungemütlich und es kommt immer mal wieder ein Regenschauer vom Himmel. Abgesehen davon wurde dieser Tag extrem anstrengend! Auf der Strecke entdecke ich einen älteren Mann an einem offenem Fenster, der Fotos von mir macht. Als ich ihm dann freundlich zuwinke, kommen wir ins Gespräch, ohne uns wirklich zu verstehen, aber es geht auch mit Händen und Füssen. Er bekommt einen Flyer und eine Karte von mir, worüber er sich extrem freut. Und so komme ich zu der Ehre in sein Gästebuch zu schreiben – er diktiert mir was ich schreiben soll ;) Weil der Mann mir so sympathisch war bekommt er auch noch ein Foto von mir geschenkt. Einen größeren gefallen hätte ich ihm anscheinend nicht machen können, er war sichtlich gerührt.

Abends baue ich mein Zelt mal wieder in einem Wald auf. Als die Vögel dort aufhören zu zwitschern werden sie zunächst vom kreischen einer Eule und später dann noch einer zweiten abgelöst. So nah wie die eine war, hatte ich das bisher noch nie gehört – ich war vollkommen überwältigt – schlief aber dennoch schon um halb neun ein.
Inzwischen steigt meine Vorfreude auf Wien immens – diese Stadt wollte ich schon immer mal besuchen und nun ist es bald soweit!
Unter anderem deswegen bin ich am nächsten Tag – so früh wie noch nie schon um 9Uhr mit dem Rad auf der Straße. Gefrühstückt habe ich da aber noch nicht. Endlich klart der Himmel an diesem Tag mal auf und es bleibt den ganzen Tag schön. Am Straßenrand in höheren Lagen ist noch immer vereinzelt Schnee zu sehen. - Nachts ist es bisher aber auch fast immer unter 0°C gewesen – gemessen im Zelt. Ich radle vorbei an zahlreichen Schlössern und Burgen, wofür sich die anstrengenden Höhenmeter auf jeden Fall gelohnt haben.
Ein Telefoninterview mit Deltaradio steht heute auch noch spontan auf dem Programm – welches eher kompliziert war, weil die Verbindung extrem schlecht gewesen ist. Außerdem treffe ich noch ein sehr nettes Pärchen mit Fahrrädern aus Prag. Die beiden zeigen mir noch ein paar Sehenswürdigkeiten, bevor wir uns verabschieden.
Am frühen Abend verfahre ich mich das erste Mal und mache rund 15km mehr und vor allem einige sehr! anstrengende Höhenmeter.
Entlohnen tut mich der nächste Tag! Es geht endlich mal richtig bergab und das auch über lange Strecken. Trotzdem mache ich nur gute 80km. Dies hat vor allem damit zu tun, dass ich plötzlich doch recht nah an Wien dran bin und ich bei einem älterem Ehepaar im Hof schlafen kann. Ich genieße am nächsten Morgen mich mal wieder waschen zu können und einen „echten“ Kaffee zu trinken. Einen frischen, echten österreichischen Apfelstrudel bekomme ich auch noch serviert. Eine nette Begrüßung in Österreich!
Gut gestärkt fahre ich am nächsten Tag ganz gemächlich nach Wien rein, wo ich bei einer Familie mit zwei Kindern und deren Mitbewohnerin aus Kolumbien wohnen werde, nach dem meine andere Couchsurfinggelegenheit kurzfristig absagen musste, weil Sie krank geworden war.
In Wien lerne ich noch zwei sehr nette, radfahrende Studenten kennen, welche mich in die Stadt begleiten, womit ich diese perfekt finde. Die Fahrt durch Wien war recht fix und ich bin innerhalb von einer Stadt noch nie so konsequent Windschatten gefahren.
Nach 5 Tagen genieße ich am Abend als erstes eine Dusche! Mit der Familie komme ich auf Anhieb sehr gut klar und mit Markus sitze ich an dem Abend noch eine ganze Weile und unterhalte mich mit ihm.
Er bringt mich auf eine tolle Idee – so wird in Kürze noch ein Blog online gehen, der nur dem Teddy gewidmet ist und englischsprachig sein wird.
Am nächsten Tag wird mir noch die Stadt gezeigt – wirklich toll! Die Stadt hat einiges zu bieten! Und ich bleibe tatsächlich noch einen Tag länger, als gedacht und fahre erst am Sonntag weiter in Richtung Südosten!!
Als nächstes freue ich mich nun auf die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien und vor allem Rumänien!

An dieser Stelle danke ich ganz herzlich der überaus netten und gastfreundlichen Familie aus Wien! Es war unglaublich nett und sehr! interessant bei und mit euch. Ich habe viele neue Gedanken bekommen, welche ich jetzt auf der weiteren Tour verarbeiten werde!! Ihr habt mir echt geholfen!

So long.